Lehr- und Praxiswerk ist für Praktikerinnen und Praktiker in Kliniken gedacht
Detmold (ecc). Mit dem Buch Patientensicherheitsmanagement erscheint am 20. Dezember 2021 ein umfassender Überblick zu Forschungsergebnissen, Handlungsfeldern und Präventionsmaßnahmen für Klinik und Praxis. Mehr als 100 Expertinnen und Experten beleuchten das Thema Patientensicherheit in dem Lehr- und Praxisbuch aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Blick durch die klinische Brille wird ergänzt um die Wahrnehmung aus psychologischer, betriebswirtschaftlicher, IT-technischer und juristischer Sicht sowie um die versicherungswirtschaftliche Komponente.
„Das Buch wendet sich an die Praktikerinnen und Praktiker in den Kliniken, aber auch im ambulanten Sektor. Es ist gedacht für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende, nicht zuletzt aber auch für Qualitäts- und Risikomanagement, Vorstände und Geschäftsführungen und für die Versicherungswirtschaft“, erläutert Dr. Peter Gausmann. Er ist Geschäftsführer der zur Ecclesia Gruppe gehörenden GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung und einer der Herausgeber des Buches. Peter Gausmann lenkt den Blick besonders auf das völlig neue Kapitel der digitalen Transformation, an dem unter anderem Prof. Dr. Michael Forsting (Uniklinik Essen) zum Thema Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Förderung der Patientensicherheit mitgewirkt hat. „Möglichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen der digitalen Transformation werden hier erörtert“, fasst Dr. Gausmann zusammen.
Alltagsorientiert gehen Vera Triphaus und Sabine Kraft das Thema „Risikomanagement in der Geburtshilfe“ an. Aufgrund der Schwere potenzieller Schäden und ihrer Langzeitwirkungen gilt die Geburtshilfe als eine Hochrisikodisziplin. Hebamme und GRB-Risikoberaterin Vera Triphaus: „Unser Beitrag bietet praktische Lösungsansätze durch das Lernen aus kritischen Ereignissen und Fehlern.“ Gesundheitsmanagerin Sabine Kraft, ebenfalls bei der GRB tätig, ergänzt: „Der Artikel enthält Risikokontrollpunkte, die jeweils in einer Checkliste aufgeführt sind, um eine praktische Nutzung zu gewährleisten. Krankenhäuser, die ihre wesentlichen Risiken rechtzeitig erkennen und ihnen mit Systematik begegnen, sind in der Lage, die sich ihnen bietenden Chancen verantwortlich zu nutzen.“
Eine besonders kritische Schnittstelle für die Patientensicherheit beleuchtet der GRB-Risikoberater und Rettungssanitäter Frederik Meilwes: die Zusammenarbeit von Rettungsteam, Notarzt und Zentraler Notaufnahme. „Eine systematische Übergabe zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme ist elementar“, schildert er. „Informationen, die in diesem Prozess verloren gehen, können gegebenenfalls nicht wiederhergestellt werden.“ Aber in den Krankenhäusern sei ein festes Übergabeschema noch nicht überall verbreitet und werde vom Rettungsdienst auch nicht eingefordert. „Eine bessere Vernetzung ist hier notwendig“, fasst Frederik Meilwes zusammen.
Das Stichwort Kommunikation beschäftigt auch Miriam Stüldt-Borsetzky in ihrem Beitrag. Die Medizinrechtlerin, Mediatorin und Heilwesen-Schadenexpertin schließt aus ihrem Alltag in der Bearbeitung von Heilwesen-Haftpflichtschäden in der Ecclesia Gruppe: „Gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten einer medizinischen Behandlung ist ein zentraler Faktor für Patientensicherheit.“ Das gelte auch in einem Schadenfall, um weitere Folgen so gering wie möglich zu halten. „Eine klare, aktive Kommunikation beugt einem ansonsten sehr berechtigten Argwohn vor.“ Aus Versicherungsperspektive gewinnen durch ein gutes Patientensicherheitsmanagement alle Seiten, weil Patienten, Krankenhäuser und Versicherer gemeinsam hohes Interesse daran haben, die Risiken durch Behandlungen so gering wie möglich zu halten.
Unter den rund 100 Autorinnen und Autoren des Werkes sind 17 aus Reihen der Ecclesia Gruppe, dem größten deutschen Versicherungsmakler für Unternehmen und Institutionen. Sie beleuchten neben den oben beispielhaft genannten Themen zahlreiche weitere Aspekte aus juristischer, versicherungstechnischer, klinischer und marketingtechnischer Wahrnehmung. „Bei der Ecclesia ist ein vielfältiges Know-how vorhanden. Diese interdisziplinäre Sicht bildet im Kleinen ab, was das Buch im Großen leisten soll: Die Patientensicherheit von unterschiedlichen Positionen aus in den Fokus zu nehmen“, schließt Dr. Peter Gausmann.
Bibliographische Angaben:
Peter Gausmann, Michael Henninger, Joachim Koppenberg (Hrsg.): Patientensicherheitsmanagement, 2., überarbeitete und ergänzte Auflage, 750 Seiten, 99,95 Euro, ISBN: 978-3-11-070640-6, Verlag de Gruyter Berlin
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