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Deutschlands wichtigstes Interesse heißt Europa

Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer zeigt bei den „Berliner Gesprächen“ der Ecclesia Gruppe Wege in die politische Zukunft auf

Detmold. Als ehemaliger Bundesaußenminister und Politiker mit jahrzehntelanger Erfahrung ist Joschka Fischer ein Mann, der die großen Linien hinter der Tagespolitik freilegen kann, gewissermaßen den roten Faden der politischen Entwicklungen. Daraus zieht er seine Schlüsse. Eine dieser Erkenntnisse heißt: Ohne ein starkes Europa ist Deutschlands Stimme im Konzert der Mächte nicht zu hören. Unser wichtigstes nationales Interesse, so formuliert es der ehemalige Chefdiplomat, heißt deshalb Europa.

Mehr als 200 geladenen Gästen hat der 70-Jährige bei den "Berliner Gesprächen" der Ecclesia Gruppe Einblicke in seine politische Analyse einer "Welt am Übergang" gegeben. So beschreibt Fischer die momentane Lage. Er meint damit den Übergang ins digitale Zeitalter, der insbesondere die Deutschen als Meister konventioneller Technologie herausfordere, aber auch einen Übergang in der politischen Gewichtsverteilung.

Die "Berliner Gespräche" sind ein Forum, das die Ecclesia Gruppe, einer der größten deutschen Versicherungsmakler, geschaffen hat. Sie dienen dazu, Kunden aus unterschiedlichen Branchen miteinander ins Gespräch zu bringen. Hochkarätige Referenten liefern dafür Denkimpulse aus ihren jeweiligen Fachgebieten. Moderiert wurde die Veranstaltung mit Joschka Fischer von Dr. Stefan Ziegler, Holding- Geschäftsführer der Ecclesia Gruppe.

Die Weltmacht von morgen ist angesichts der wirtschaftlichen Stärke und der Bevölkerungszahl China, davon ist Fischer überzeugt. Die Bedeutung des Westens als bestimmender Faktor der Weltpolitik schmelze hingegen ab. Die USA stellten ihre bisherige Rolle als Garant solcher Systeme wie einer liberalen Weltwirtschaftsordnung und der kollektiven Verteidigung in der Nato infrage, Großbritannien löse sich von der Europäischen Union. Insbesondere für Deutschland als Land, das auf freien Welthandel angewiesen sei, stelle sich damit die Frage nach dem Weg in die Zukunft.

Für Joschka Fischer führt dieser Weg nur über ein gemeinsames Europa. Das wiederum fußt für ihn auf einer starken deutsch-französischen Freundschaft. Eine Rückkehr zum nationalen Klein-Klein, somit eine Flucht in die Vergangenheit, berge keine Perspektive für einen friedlichen Kontinent, der zudem in der Welt zur Kenntnis genommen werden soll. Für den ehemaligen Vizekanzler hat deshalb die nächste Europawahl im Mai 2019 eine entscheidende Bedeutung.

Die Deutschen müssten allerdings bereit sein, mehr in das gemeinsame Europa zu investieren als bisher. "Europa kostet Geld. Das war schon immer so", sagte Fischer. "Aber es hat uns wirtschaftlich genutzt."

Auch an einer Zuwanderungsdebatte komme man nicht vorbei, unterstrich der Grünen- Politiker - allein schon aus demografischen Gesichtspunkten. Natürlich müsse um Normen für diese Zuwanderung gerungen werden, aber verzichten könne man darauf deshalb nicht.

Noch könne sich Deutschland gemeinsam mit den Staaten der EU den Herausforderungen der Welt am Übergang stellen. "Nutzen wir die Chance, dann haben wir alle Möglichkeiten, unseren Weg in Selbstbestimmung weiter zu gehen", schloss Joschka Fischer.
 


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Thorsten Engelhardt
Pressesprecher Ecclesia Gruppe

Ecclesiastraße 1 - 4
32756 Detmold

Telefon: +49 (0) 5231 603-6912
Telefax: +49 (0) 5231 603-606912
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Homepage: www.ecclesia-gruppe.de

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